Niedergeschrieben und an tate.at geschickt von Elenas Mutter. DANKE!
Da es auf dieser Homepage viele interessante Berichte zu lesen gibt, werde ich mich kurz halten. Vielleicht kann ich aber dem einen oder anderen mit unseren Erfahrungen weiterhelfen.
Meine Tochter Elena kam gleich nach der Geburt auf meinen Bauch, stützte sich auf ihre Unterarme und schaute mich mit großen Augen forschend an. Am selben Abend (sie wurde um 10 Uhr morgens geb.) machte sie ihren Vater glücklich, indem sie ihn anlächelte. Am zweiten Tag fiel sie fast vom Wickeltisch, da die Säuglingsschwester der Meinung war, dass sich Babies in diesem Alter noch nicht vorwärts bewegen. Von diesem Tag an ließ sie sich nur aufrecht tragen. Erst später haben wir begriffen, dass sie liegend zu wenig Interessantes sehen konnte. Mit drei Wochen strampelte und brabbelte sie auf ihrer Krabbeldecke mit ihren drei Monate alten Freunden um die Wette.
Es folgten: Frühe Augen-Hand-Koordination, sitzen mit 3,5 Monaten, krabbeln mit sieben, reden begann sie mit Einwortsätzen mit acht Monaten (jeden Tag erweiterte sie ihren Wortschatz) und mit 15 Monaten konnte sie “normal” sprechen ( wenn sie einen Fehler in der Grammatik machte, habe ich ihr richtig vorgesprochen und somit konnte sie es), zählen auf zehn mit 1,5 Jahren, mit zwei Jahren konnte sie alle Buchstaben, eine neue CD-Rom wurde von ihr selbst eingelegt, benutzt und wieder geschlossen, mit 2 1/4 Jahren kannte sie haufenweise Farben, Tiere u. Blumen, zählte bis 20 und konnte ihr Lieblingsbuch für Sechsjährige auswendig, mit 2 1/3 Jahren fing sie an zu lesen u. schreiben (da sie feinmotorisch dabei Probleme hatte, ließ sie das Schreiben bald wieder sein). Zornausbrüche gab es in ihrem kurzen Leben schon viele. Immer dann, wenn sie aufgrund ihrer Größe, ihres Alters oder ihrer Motorik etwas nicht so machen konnte, wie sie es sich in den Kopf gesetzt hatte.
Da es in ihrer Entwicklung in diesem Tempo weiterging, konnte sie mit 4,5 Jahren den ganzen Erstklassestoff (außer Schreiben) und vieles darüber hinaus. Außerdem war sie bei Gleichaltrigen immer der Leader und wir machten uns Gedanken, um nicht zu sagen Sorgen über ihren weiteren Werdegang. Da mein Mann unsere Weiterbildung in Bezug auf Fördermaßnahmen und seine Weiterbildung in neuen Lehr- und Lernmethoden, Funktionsweise des Gehirns, usw. auch beruflich als Lehrer ( und Lehrerweiterbildner) nutzte, kannte ihn unsere damalige Bezirksschulinspektorin und es war kein Problem für sie, ein frühes Einschulen von Elena zu ermöglichen. Die Direktorin der VS war skeptisch und wollte sich selbst ein Bild machen. Deshalb machte Elena einen der üblichen Einschulungstests und schnitt erwartungsgemäß hervorragend ab. Nur beim Zeichnen wurden ihr Punkte abgezogen, dafür war sie in den mathematischen Aufgaben laut Direktorin eine der Besten, die ihr in den ganzen Jahren untergekommen sind.
Elena schulte also im Herbst 2000 im Alter von vier Jahren und neun Monaten ein. Unsere Angst, dass sie von den anderen Kindern wegen ihres Alters nicht respektiert wird, erwies sich als unberechtigt. Elena hat diese ersten zwei Schuljahre (und Freifach Italienisch mit den Dritt- und Viertklässlern) mit hervorragenden Zeugnissen hinter sich gebracht.
Trotzdem sind wir wieder in einer Entscheidungsphase, wie wir unserem Kind am besten helfen können, da sie die Schule doch oft sehr langweilt. Wir wohnen auf dem Land und da gibt es keine speziellen Klassen,… für Hochbegabte.
Ich habe diesen Bericht geschrieben, um manchem von ihnen die Angst vor einer frühen Einschulung zu nehmen und wünsche ihnen viel Erfolg mit der Bürokratie unseres Landes.